Unser Menschenbild steht wie der Regenbogen für Vielfalt und Frieden
In den vergangenen Jahrzehnten gab es wichtige gesellschaftspolitische Veränderungen, die die Wahrnehmung und Wertschätzung von Menschen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung geprägt haben. Was für viele heute selbstverständlich ist, war im Nachkriegsdeutschland zunächst noch Bestandteil im Strafgesetzbuch. Dies ist zum Glück Geschichte.
Heute hat sich der Diskurs weit über die etablierte Anerkennung homosexuell orientierter Menschen auf weitere Gruppen übertragen, die sich als bisexuell, transgender, queer, intersexuell, asexuell oder aromantisch verstehen: LGBTQIA+ lautet die zzt. gängigste internationale Bezeichnung. Dabei steht das Pluszeichen für weitere Geschlechtsidentitäten.
Die Anliegen von Menschen, die sich ausgegrenzt oder vorverurteilt fühlen, kann ich gut verstehen. In unseren Einrichtungen haben wir stets versucht, allen Menschen Raum zu geben und ein Ort zu sein, an dem jede und jeder Arbeit und Aufnahme fand, der dies wollte.
Niemand wurde – soweit mir bekannt ist und ich zurückverfolgen kann – im Bewerbungsgespräch danach gefragt, welche Orientierung er oder sie hat oder später bei Karrieremöglichkeiten benachteiligt.
Für mich steht bei einer Begegnung, ob mit neuen oder langjährigen Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohnern der offene und vorurteilsfreie Dialog im Mittelpunkt. Hier sehe ich jeden und jede von uns in der Tradition unserer Ordensschwestern, den Franziskanerinnen vom hl. Josef, die keinen Menschen ausgrenzen, sondern sich um alle, die zu ihnen kamen, gleichermaßen gekümmert und sie aufgenommen haben. Das christliche Menschenbild – also in jedem Menschen das Abbild Gottes zu sehen – ist Grundlage für unsere Haltung und das tägliche Miteinander.
Sicherlich ist dies ein hoher Anspruch, dem wir uns stets neu stellen müssen. Aber er zeichnet das aus, was uns wichtig ist: Wir teilen Menschen nicht nach sexueller Orientierung, nach familiärer Herkunft, Religion oder politischer Meinung* ein. Wir begegnen jedem als Mitmenschen in seiner Vielfalt, mit seinen Kompetenzen und Ressourcen, die wir anerkennen und schätzen. Das ist der Maßstab unserer Arbeit, an dem wir uns messen lassen wollen.
Der Regenbogen symbolisiert für uns die farbenfrohe, für Vielfalt stehende Verbindung zwischen Gott (im Himmel) und den Menschen (auf der Erde). Dies hat der Künstler Egbert Verbeek im Andachtsraum vom Seniorenhaus St. Monika in Kleve sowie im Heilig Geist-Krankenhaus unserer Kooperationspartnerin der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria – für alle Religionen – sehr farbenfroh und ansprechend dargestellt.
In diesem Sinne steht die Franziskanerinnen vom hl. Josef Seniorenhilfe GmbH, wie die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria, als Dienstgeber für Frieden und Vielfalt.
Ihre Birgit Keuler, Geschäftsführerin
*Demokratiefeindliche Einstellungen haben bei uns keinen Platz.
Noch eine Bitte: Falls Sie bei Franziskanerinnen vom hl. Josef Seniorenhilfe GmbH oder in Ihrer Einrichtung wider Erwarten andere Erfahrungen gemacht haben sollten, senden Sie eine vertrauliche Mail an: birgit.keuler@franziskanerinnen-vom-hl-josef.de