Spinnradvorführungen unter dem Motto: "Wir spinnen und drehen am Rädchen."

3.11.2022   

Am 3. November erfreuten sich Bewohnerinnen und Bewohner vom Altenheim St. Josef eines in Vergessenheit geratenen Handwerkes. Nicole Melchior und Dr. Ursula Ninfa, die sich in einem Spinnkreis vom Konzer Heimatmuseum Roscheider Hof engagieren, waren mit Spinnrädern angereist und stellten diese interessierten Bewohnern auf allen Wohnbereichen und in der Tagespflege vor und wussten auf spannende Weise Interessantes über das alte Handwerk zu berichten.


Einige Bewohner von Wohnbereich 4-6 schauen der Vorführung interessiert zu und freuen sich über die vielen Informationen von Frau Nicole Melchior.

Spinnen ist die Herstellung von Garn aus Stapelfasern. Durch gleichzeitiges Verziehen und Verdrehen bildet sich Garn. Dadurch wird der Faden fein und fest. Spinnen gehört, wie das Weben, zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Es kann Wolle gesponnen werden aber auch Flachs, Hanf und andere Naturfasern. Bereits im 15. Jahrhundert kannte man Flügelspinnräder, aus denen sich die heute bekannten Spinnräder entwickelten.

Ein waagerecht auf vier Füßen stehendes Spinnrad wird „Ziege“ und ein eher aufrecht stehendes wird „Bock“ genannt. Besonders hochwertige Spinnräder werden aus der australischen Silbereiche gedrechselt. Es gibt edle Spinnräder mit Elfenbein und Adlige besaßen sogar Spinnräder, die vergoldet waren.


Frau Dr. Ursula Ninfa ist erstaunt, dass Bewohnerin Cäcilia Henrich das in der Kindheit erlernte Spinnen nicht verlernt hat.

Die Gruppen waren sehr interessiert und beobachteten genau. Es wurden Erinnerungen ausgetauscht und es entwickelten sich Gespräche zum Thema in angenehmer Atmosphäre. Nicht wenige Bewohner versuchten erfolgreich selbst einmal zu spinnen und freuten sich über ein Stück selbstgesponnenes Garn als Erinnerung.

Begeistert und erstaunt waren unsere Bewohner, als Dr. Ninfa einen flauschig weichen Wollstrang zum Fühlen rund reichte. „Das hab ich als Kind selbst noch erlebt, aber die Wolle hat ziemlich gekratzt und war nicht so weich wie diese“ sagte eine Bewohnerin. Frau Ninfa erklärte dazu, dass sich die Wolle in kühlen Regionen härter als in warmen Regionen anfühle. Daher komme weiche Wolle aus Australien, Neuseeland oder Afrika.

Wir danken den beiden Damen vom Heimatmuseum Konz auch auf diesem Wege herzlich für die Vorführungen und freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.


„Wir spinnen und drehen am Rädchen“, so lautete das Tagesmotto und viele Bewohnerinnen hatten Freude bei der Ausübung des alten Handwerks:

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