Mit Wind im Haar das reizvolle Umfeld erkunden -

Jungfernfahrt mit der neuen Seniorenrikscha vom Altenheim St. Josef

 

Senioren-Rikscha

30.9.2019  
Staunend schauten Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige zu, als die neue Seniorenrikscha am letzten Septembertag vor dem Haupteingang auf die erste Fahrt ins Grüne sorgsam vorbereitet wurde. Viel war zuletzt darüber im Haus berichtet worden und dementsprechend groß waren die Erwartungen.

Vor ca. 2 Jahren wurde die Idee im Betreuungsteam von St. Josef geboren, nachdem zufällig ein Artikel über E-Bike-Seniorenrikschas ins Blickfeld geraten war. Es folgte ein langer Erkundungs- und Finanzierungsprozess.

Der Kontakt zum Bonner Verein „Radeln ohne Alter e. V.“ brachte die Gewissheit, dass Seniorenrikschas nicht etwa ein kurzlebiger Werbegag sind, sondern vielmehr ein nachhaltiges Angebot, dass von Senioren gerne angenommen wird. Es wurden Rikschas mehrerer Anbieter getestet und schließlich fiel die Entscheidung für das „Triobike-Taxi“ eines dänischen Herstellers. Allerdings wurde als Problem erkannt, dass der standardmäßige Hinterrad-Nabenmotor Fahrradhändlern in der Region Trier nicht geläufig ist und von daher die Wartung nur von einem Händler in Köln hätte durchgeführt werden können. Deshalb wurde Kontakt mit den beiden Geschäftsführern der dänischen Herstellerfirma Triobike aufgenommen und auch in deren Geschäftsinteresse angeregt einen Mittelmotor zu verbauen, der in regionalen Werkstätten gewartet werden kann. Erfreulicherweise wurde der Gedanke aufgegriffen und eine Seniorenrikscha mit einem namhaften deutschen Mittelmotor konstruiert. Wir freuen uns nun zu den Pionierradlern von Seniorenrikschas mit diesem 90 Nm-starken Elektromotor zu zählen, der bereits bei der „Jungfernfahrt“ im steilen Weinbergsgelände seine Qualitäten bewies.

Gut, dass ihr den Entwicklungsprozess abgewartet habt; denn im Zusammenhang mit dem neuen Motor wurden auch konstruktive Verbesserungen vorgenommen“, sagte der Geschäftsführer der Kölner Bikestation, Marcus Ratzko, bei Auslieferung der Seniorenrikscha am 26. September.

Als erster Fahrgast genoss Heimbewohnerin Maria Brass eine Fahrt über aussichtsreiche Weinbergswege mit Blick auf das herrliche Moseltal. Vorbei an erntereifen Weinstöcken erinnerte sich die Ur-Schweicherin an die anstrengende Lesearbeit im Weinberg, die sie viele Jahre ihres Lebens geleistet hatte. Und sie sagte bei der Fahrt schmunzelnd zu Maria Frings: „Wie schön, dass ich das noch erleben darf, im Alter von 94 Jahren gemütlich durch die Weinberge gefahren zu werden und die herrliche Aussicht genießen zu dürfen.“

 

Nachdem die sich abwechselnden „Piloten“, so hat der Verein Radeln ohne Alter die Fahrerbezeichnung wertschätzend festgelegt, die erste Fahrt gut gemeistert hatten, wagte man sich gleich im Anschluss an eine Fahrt unter Volllast mit 2 Personen. Katharina Abel und Barbara Bläsius ebenfalls Heimbewohnerinnen von St. Josef waren dankbare Mitfahrer von "Pilot" Michael Lorenc und auch sie waren begeistert vom Fahrtgefühl mit Wind in den Haaren, der herrlichen Aussicht, staunenden und zuwinkenden Menschen am Straßenrand und der Unterhaltung mit dem „Piloten“.

 

Fest steht, dass das Handling von ambitionierten Radlern gut zu bewältigen ist. Es bedarf allerdings einer gewissen Fitness der „Piloten“, denn beim Lenken unter Volllast in engen Kurven, an Steigungen und beim Wenden der Rikscha auf der Stelle ist eine gewisse Kraftanstrengung vonnöten. Auch die Körpergröße des Fahrers ist nicht unbedeutend, denn bei aufgestelltem Sonnen- bzw. Regenverdeck gilt es die Übersicht zu wahren. Wir freuen uns auf die Bewerbung von umsichtigen und einfühlsamen Radlern mit kräftigen Waden, die unser „Pilotenteam“ künftig verstärken.

Projekte lassen sich nur realisieren, wenn sie finanziert werden können. So eine Seniorenrikscha mit dem nötigen Sicherheitspaket, einem starken E-Bike-Motor und besonderem Zubehör hat einen stattlichen Preis. Wir sind daher sehr dankbar für die erwiesenen Unterstützungsleistungen vom Förderverein Seniorenbetreuung in der Verbandsgemeinde Schweich e.V., von der Kath. Pfarrgemeinde Schweich, von der Sparkasse Trier, von der SWT Trier und von einigen Privatpersonen. Nach dem erfreulichen Testlauf werden wir nun eine 2. Seniorenrikscha ordern, denn die Erfahrungen der international tätigen Institution „Radeln ohne Alter“ zeigen, dass aus Sicherheitsgründen und zur Erhöhung des Spaßfaktors möglichst mehrere Seniorenrikschas im Konvoi fahren sollen.

 

Weitere Impressionen von der "Seniorenrikscha-Jungfernfahrt"

 

"Mitarbeiter-Pflege" bei Franziskanerinnen vom hl. Josef

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