Ikonenausstellung

mit 45 Werken von Claudette Zeimes-Wagener, Prof. Dr. Wolfgang Fleckenstein und André Weil vom 15. – 23. Juni 2019

15.6.2019  

Der Mensch ist ein Augenwesen. Seine Beziehung zur Welt und zu anderen geschieht über sein Bemühen „Sich-ein-Bild-zu-machen“. Die Bilder, die er dabei aufnimmt, bestimmen sein Welt- und Selbstbild. In der Welt des Glaubens ist es nicht wesentlich anders, nur dass die Gottesvorstellung hinzukommt und dabei grundlegend die Lebenseinstellung des gläubigen Menschen prägt. Doch wie lässt sich Gott im Bild angemessen ausdrücken?

Ein herausragendes Glaubensbild ist über die Jahrtausende die Ikone, die mit der Ausstellung in St. Josef gleich von drei unterschiedlichen Ikonenmalern präsentiert wird, einer Luxemburgerin, einem Franzosen und einem Deutschen. Ganz besonders ist es aber, dass André Weil – ein ehemaliger Richter – ein Jude ist, denn das Judentum ist gegenüber Bildern im Glaubenskontext sehr zurückhaltend und legt sogar immer wieder Wert auf das Bilderverbot. An gemeinsamen Motiven der drei Ikonenmaler lassen sich die Gemeinsamkeiten und individuellen Unterschiede der Ikonen gut nachvollziehen.

Bei der Vernissage informierte Professor Fleckenstein am 15. Juni in der Aula von St. Josef kurzweilig über die Bedeutung und das Wesen der Ikone und André Weil gab Einblicke in die Technik der Ikonenmalerei.

Ikonen sind gemalte biblische Botschaften der Ostkirche. Bei der Ikonenbetrachtung fällt die goldene Farbe im Hintergrund auf. Grund dafür ist, dass Gold symbolisch für das Göttliche steht. Für orthodoxe Christen hat die Betrachtung einer Ikone eine tiefgreifende Bedeutung. Sie leben in der Vorstellung, dass sie im Bild von Christus tatsächlich, unmittelbar dem Herrn gegenüberstehen.

Die vom Verein „Kultur in Schweich e. V.“ in Zusammenarbeit mit der "Luxembourg School of Religion & Society" und dem Altenheim St. Josef koordinierte Ikonenausstellung dauerte vom 15. - bis 23. Juni 2019.

www.kultur-in-schweich.de

www.lsrs.lu

www.lsrs.lu/article539

Prof. Dr. Wolfgang Fleckenstein und André Weil

Stadtbürgermeister Lars Rieger bei der Begrüßung und Vorstellung der Protagonisten Prof. Dr. Wolfgang Fleckenstein und André Weil.

 

Am Beispiel einer Christus Darstellung aus dem 6. Jahrhundert wurden Besonderheiten dargestellt.

 

Eine Ikone "in Arbeit" wurde durch die Gästereihen gereicht.

v.l.: André Weil, Prof. Dr. Wolfgang Fleckenstein, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Großherzogtum Luxemburg - Dr. Heinrich Kreft, Stadtbürgermeister Lars Rieger

45 Ikonen bieten reichlich Gesprächsstoff.

Einrichtungsleiterin Uta Kirsten im Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Fleckenstein

 

 

 

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