20.7.2018  
Auf der Durchreise zu einem internationalen Tanzwettbewerb in München gastierte eine brasilianische Tanzgruppe in St. Josef.

Die Cia Cultural Aquarela besteht aus 3 Gruppen, die in unterschiedlichen Städten im Bundesland Rio Grande do Sul in Brasilien ansässig sind. In diesen Städten wird der deutsche Volkstanz bis heute bewahrt, weil die meisten Einwohner deutsche Vorfahren haben. Die Gruppe möchte die Heterogenität und die Vielfältigkeit Brasiliens vorstellen. Durch den Tanz werden die unterschiedlichen regionalen Kulturen bestehend aus Indianern, Afrikanern und Europäern, die die nationale Identität mitgestalten, dargestellt. Aus Menschen, die nach Brasilien kamen, um ein Teil davon zu werden, entstand ein kulturelles Gemenge einzigartiger Bewegungen.

Die Gruppe präsentierte in Begleitung einer Musikgruppe Auszüge aus ihrem Programm.
Unter anderem den Gaucho-Tanz, einem der ältesten Tanzarten Brasiliens. Die Tänzerinnen tragen dabei weite bunte Kleider mit Stickereien.

Der Xaxado ist ein Männertanz, der im Krieg der Unterhaltung der Krieger diente.

Der Carimbo ist der bekannteste Tanz im Norden Brasilien. Er präsentiert eine Welt voller Sinnlichkeit und Bewegung. Dieser Tanz, der sich im Kreis bewegt, kommt ursprünglich von den Indianern des Amazonas.

Der Lundu wurde von den Sklaven nach Brasilien eingeführt und mit europäischen Merkmalen gemischt. Die Anzüglichkeiten der Bewegungen brachte den brasilianisch-portugiesischen Hof und den Vatikan dazu, den Tanz in der Vergangenheit zu verbieten.

Der Forro mit schnellen Bewegungen hat seinen Ursprung im Norden Brasiliens, aber er trägt auch einen Hauch von Europa in sich.

Der Frevo ist das Wahrzeichen des Karnevals in Pernamboco. Getanzt wird dazu vor allem in der Hocke, angereichert mit akrobatischen Sprüngen und Verrenkungen, wobei viele Tänzer einen bunten Schirm schwenken.

Der wunderschöne Samba wurde durch die Afrikaner nach Brasilien gebracht und von den Großgrundbesitzern erlaubt. Die Sklaven haben in ihren Hütten auf den großen Landgütern getanzt, um sich an die eigene Herkunft zu erinnern und die Kultur ihres Heimatlandes zu bewahren.

Die Zuschauer im Veranstaltungssaal waren begeistert und dankten mit lang anhaltendem Applaus.