3.3.2018
Nach umfangreichen Vorbereitungen wurden Anfang März vom Künstler Prof. Adolf Kuborn im Altenheim St. Josef insgesamt 53 Bilder aufgehängt. Zur Vernissage am 3.3.18 konnte Anno Frings zahlreiche Gäste begrüßen, die an einem sonnigen Winternachmittag der schönen Kunst den Vortritt vor einer Wanderung in der herrlichen Natur ließen. Der Einrichtungsleiter spannte einen 20-jährigen Zeitbogen und berichtete über die Beziehungen zwischen der Familie Kuborn und den Franziskanerinnen vom hl. Josef. Der vor kurzem verstorbene langjährige Dechant von Schweich und Hausgeistliche von St. Josef, Pastor Josef Koch, hatte Professor Kuborn 1997 bei einer Vernissage in Saarburg mit dem nachdenklichen Satz überrascht: „Herr Kuborn, Sie haben einen berühmten Namen!“ und leitete damit eine spannende familiäre Stammbaumsuche nach der Verwandtschaft mit der Gründerin des Ordens der Franziskanerinnen vom hl. Josef, Mutter Alphonsa Kuborn ein. Mittlerweile hat Professor Kuborn einen langen Weg über Mertert, dem Geburtsort der Gründerin, den Gründungsort Schweich und Valkenburg, dem jahrzehntelangen Mutterhaus, beschritten und es ist eine herzliche Freundschaft mit den Schwestern entstanden.

Kunsthistoriker Dr. Norbert Mayers stellte bei der Vernissage die Vita und die Werke des Künstlers vor. Schon früh war erkannt, dass Adolf Kuborn eine hervorragende zeichnerische Begabung hatte. Der erste Schritt zu einer höheren Stufe der Malerei führte ihn über die Werkkunstschule Trier. Dort nahm er ein Studium in freier Malerei auf und dehnte dies auf den Fachbereich Gebrauchsgrafik aus. Nach dem Studium wirkte er zunächst als Grafikdesigner in der Zentrale des Klöckner-Konzerns in Duisburg, wurde dann Leiter des Grafik-Ateliers der Werbeabteilung von Villeroy & Boch in Mettlach und schließlich wurde er 1973 zum Professor ernannt. Von 1975-1985 war er Dekan des Fachbereichs Gebrauchsgrafik und Fotografie an der Fachhochschule in Trier.

Dr. Mayers wies darauf hin, dass in Kuborns freier Malerei die Natur eine große Rolle spielt: „Darin wendet er gerne den ganz Kleinen die größte Aufmerksamkeit zu: den Feinstrukturen. Diese nämlich geben den Dingen ihren Charakter. Er spürt diese Strukturen auf im knorrigen und verquollenen der Baumrinden, in dem Gefaser der Blätter oder im Konglomerat des Gesteins. Bei derlei Themen hat sein Auge, wenn er zeichnet, die Qualität einer Lupe. Sehr schöne Details fand er zunächst in den Sandsteingebilden der Kollesleuker Schweiz, später im Vulkangestein Süditaliens oder in der Wüstenlandschaft Nordafrikas. Immer ist bei Kuborn die Malerei auch Zeichnung. Das Auge des Betrachters ist ungemein gefordert. Man merkt, dass Kunst doch sehr viel mit Können zu tun hat. Der Humorist Karl Valentin hat es so ausgedrückt: Kunst ist schön. Macht aber viel Arbeit.“

Professor Adolf Kuborn lädt zur Führung durchs Haus ein

Die farbenprächtige und motivreiche Ausstellung ist noch bis zum 31.10.18 im Verwaltungsflur und den Aufenthaltsbereichen von Wohnbereich 5 zu besichtigen. Die Werke können erworben werden und ein stattlicher Teil des Erlöses fließt den Schwestern zur Finanzierung ihrer Werke zu.

Betrachter der Bilder im Verwaltungsflur

Professor Kuborn bei der Führung durch die Ausstellung