11.11.2016
Ein künstlerisch gestalteter Martinusmantel wird von Pilgern
zur Eröffnung der Mittelroute des Europäischen Kulturwegs St. Martin von Etappe
zu Etappe weitergetragen. Start des Martinusweges ist dessen Geburtsort
Szmbathely/Ungarn, Ziel seine Grabeskirche in Tours. Der neue Wanderweg führt
auch durch das Bistum Trier und die Stadt Trier, in der der hl. Martin zwischen
372 und 386 mehrfach zu Beratungen am Kaiserhof gewesen ist. Hier hat er Kranke
geheilt und in der Bischofskirche gebetet. Am 11.11.2016 hielt der Martinusmantel auch im Altenheim St. Josef in
Schweich Einzug. Für einen halben Tag konnten Pilger den Mantel in der Kapelle
sehen.
Der Mantel besteht aus einer einfachen T-Form, welche sich aus den handgewebten Leinenstoffbahnen der bäuerlichen Kulturen entwickelte und somit die asketische Lebensweise des Mantelteilers aufgreift. Martin teilte seinen Soldatenmantel mit einem Bettler, um ihn vor dem Erfrieren zu retten. Als Mönch und als Bischof von Tours ist sein asketisches Leben vom Gebet und der Stille geprägt. Die andere bei Martin ausgeprägte Seite ist das konsequente Handeln, seine zielorientierte Aktivität. So sucht er in Trier die Hinrichtung des Ketzers Prizillian zu verhindern: obwohl er Prizillian für einen Irrlehrer hält, soll der Kaiser sein Leben schonen!
Die beiden Mantelhälften können die Lungenflügel darstellen, aus denen Europa bis zum heutigen Tag Kraft schöpft. Eine goldene Kordel verbindet die beiden Hälften. Sie steht für Christus und die Liebe. Damit symbolisiert der gesamte Mantel die Verbindung Europas in Einigkeit durch Vielfalt und die Liebe Jesu Christi.
Die Idee zu dieser symbolträchtigen Aktion kam von Pastor Huber aus Kenn. Er ist maßgeblich an der Organisation und Durchführung beteiligt. Wir danken Pastor Huber und fühlen uns sehr geehrt, dass er das Altenheim St. Josef als Station auf die Pilgerroute des Martinusmantels mit aufgenommen hat.