Sankt Martin besucht das Franziskus Haus

12.11.2020 

Wie zahlreiche traditionelle Feste und Feiern waren in diesem Jahr pandemiebedingt leider auch keine Martinsumzüge in den Gemeinden möglich.

Den Fackelzug in Aegidienberg, mit einer großen Schar fackeltragender Kinder aus Schule und Kindergarten, die gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern St. Martin auf seinem Pferd auf dem Weg zum großen Martinsfeuer folgen, haben wir immer gerne direkt an der Klosterstraße bestaunt. In Decken gekuschelt, mit dicken Jacken und Mützen umringt von bunten Lichtern und Laternen, erfreuten wir uns der Musik des Spielmannszuges und der singenden Kinder. Die Fenster und Balkone vom Franziskus-Haus waren jedes Jahr mit Laternen und Lichtern geschmückt.

Die Brauchtumspflege erfordert in diesem besonderen Jahr neue Wege. So zog St. Martin in diesem Jahr nicht in der Klosterstraße am Haus vorbei, sondern er kam am 12. November in Begleitung eines Bettlers in den Demenzgarten. Die Bewohner hatten sich an Fenstern und auf Balkonen versammelt und konnten von dort das Geschehen gemeinsam miterleben.

Mitarbeiter der Betreuung hatten zahlreiche Laternen mit Batterien bestückt und jedem Bewohner zugeteilt. Im Garten steckten bunte Laternen in den Bäumen und Sträuchern und viele bunte Gläser mit flackernden Teelichtern waren aufgestellt. Eine gewisse Begeisterung war spürbar als St. Martin (Martin Heimbach) und der Bettler (Daniel Friehe) einzogen. Aus großen Lautsprechern unsere Musikanlage ertönte  das Lied „St. Martin ritt durch Schnee und Wind“ und gemäß der Liedstrophen stellten die beiden Akteure die „Bettlerszene“ nach, bei der St. Martin eine Hälfte seines Mantels dem Bettler schenkte. Im Anschluss wurde gemeinsam zur Musik zu Ehren des St. Martins gesungen. Lieder wie „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“, „Ich geh mit meiner Laterne“ oder „Durch die Straßen auf und nieder“ sangen alle Bewohner und Mitarbeiter textsicher mit.

Traditionsgemäß gab‘s zum Abschluss die begehrten Martinswecken, die die Bewohner beim Abendbrot verzehrten.

Am späten Abend kamen die Kerzen und Laternen im Garten dann nochmal richtig zur Geltung.

Es ist schön zu beobachten, dass sich in Aegidienberg Familien um den Fortbestand von Traditionen kümmern. So spielte Hans-Peter Efferoth bis 2018 viele Jahre den Sankt Martin und er war jedes Jahr im Franziskus Haus und verteilte persönlich Wecken an alle Bewohner des Hauses. Im letzten Jahr hat dann Martin Heimbach die Nachfolge als Sankt Martin angetreten. Heute war der Neffe von Hans-Peter Efferoth als Bettler mit dabei und hat die Szene ganz wunderbar ergänzt.

Unser Dank geht an Brigitte Buchholz von der katholischen Pfarrgemeinde, die in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern vom Franziskus-Haus diesen Termin ermöglicht und organisiert hat.

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