Kapelle TV – Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen

Besondere Zeiten – das ist wohl wahr. Das Jahr 2020 wird in die Geschichte eingehen, als ein ereignisreiches Jahr und als eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft. Corona stellt uns vor neuartige Situationen und bringt uns dazu, besondere Maßnahmen zu entwickeln, die der Situation die Stirn bieten können.

Wir waren nun noch bewusster füreinander da und lernten uns wieder gegenseitig wahrzunehmen und zu unterstützen. Aus Sicht der Gemeinschaft zwischen dem Franziskus Haus und der Gemeinde Aegidienberg mit all ihren Ortsvereinen, dem Pfarrbüro und Mitbürgern, gab es nie Anlass zur Sorge – vergessen zu werden. Der eine hilft dem anderen. Zum einen mit pflegerischem Know How, Beratungsgesprächen oder dem Mittagstisch seitens des Franziskus Hauses. Zum anderen gestalten die Ortsvereine einen farbenfrohen Jahreskalender mit Feierlichkeiten und Veranstaltungen, an denen das Franziskus Haus immer beteiligt wurde. Jederzeit ist ein Ansprechpartner für uns da gewesen. Und dann erreichte uns am 26. März „Corona…“ und wir waren nicht allein.

Was soll ich sagen, die seinerzeit notwendigen Schutzmaßnahmen und das Besuchsverbot waren eine Herausforderung, die ihresgleichen suchte.

Um den Bewohnern den Alltag im Haus erträglich gestalten zu können, wurde das Projekt „Kapelle TV“ im April ins Leben gerufen. Die Kapelle des Franziskus Hauses bot die technische Möglichkeit, den Gottesdienst über eine Kamera auf die TV–Geräte in jedes Bewohnerzimmer zu übertragen. Diese technische Grundausstattung wurde durch die Mittel unseres Fördervereines optimiert. Unser Ansprechpartner für Unterhaltungselektronik ist Jörg Neuleib. Er war im Handumdrehen zur Stelle und rüstete die Technik der Übertragungsanlage auf, um auch Filme und Dokumentationen via DVD auf diesem Wege übertragen zu können.

Jörg Neuleib richtet auf der Empore in der Kapelle die technische Ausrüstung ein. Umschaltpult, DVD–Player und Testbildschirm funktionieren einwandfrei.


Der Vorstand des Fördervereins, allen voran der 2. Vorsitzende Karl–Ludwig Klostermann, baute parallel dazu den Kontakt zur GEMA auf und klärte dort alles Notwendige, um den Bewohnern die Option der Filmübertragung zu ermöglichen.

Auf den Empfangsgeräten in den Bewohnerzimmern konnte nun über den Kanal 18 der Sendertabelle die Übertragung aus der Kapelle empfangen werden.

Aus der Gemeinde haben sich im Zuge dieses Projektes viele Ehrenamtliche und Interessierte gemeldet, um in der Kapelle vorzulesen. Märchen, kölsche Gedichte und Geschichten, Kurzgeschichten von Heinz Erhard, einige Kapitel aus dem Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling, Wissenswertes aus dem Siebengebirge und viele andere literarische Highlights mehr.

Unser Dank geht hier stellvertretend für viele aufmerksame Helfer und Unterstützer an Wally Feyden, das Ehepaar Clemens und Monika Jostes, das Team rund um Heike Schlimbach aus der Konditorei im Ort, Sabine Opheys und Jutta Steinhauer, Ingrid Hülder vom Förderverein, Krista Ulmen, Christa Scharfenstein und Anette Lüke.

Heike Schlimbach liest aus der Kapelle vor.

Einer musikalischen Herausforderung stellten sich in dieser Zeit das Duo Blessgen sowie Fabio und Guido Wilhelmy. Die Musiker spielten in der Kapelle vor leeren Rängen ohne die sonst so wertvolle direkte Rückmeldung und den Applaus eines Publikums. Die Konzerte wurden auch in die Bewohnerzimmer übertragen und fanden dort sehr großen Anklang. Für die Musiker war es verständlicherweise befremdlich und doch konnten sie den Bewohnern eine tolle Abwechslung mit ihrer Musik bieten.

 

Vater Guido und Sohn Fabio waren die ersten Musiker, die in der leeren Kapelle spielten und trotzdem die Bewohner im ganzen Haus erreichen konnten.

Alle Genannten haben den Bewohnern eine besondere Art von Alltag, abseits von Corona ermöglicht und dafür danken wir von Herzen.

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